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1. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 71

1848 - Jena : Frommann
71 Gegen Venedigs Macht entsteht die Ligue von Cam bray, 1508; wird aber durch den heiligen Bund Papsts Julius ll. aufgelöst, durch welchen Ludwig zu Räumung Ita- liens gezwungen ist. S ch la ch t bei Rav enna, 1512. Maxi- milian Sforza erhalt Mailand, das aber schon 1515 nach der Niederlage der Schweizer bei Mar ig na no von Franz 1., Ludwigs Nachfolger, erobert wird. Maximilian gelingt es endlich, in Deutsch- land gesetzliche Ordnung zu begründen — der ewige Landfriede, 1495, das Reichskammergericht und die Eintheilung in 10 Kreise, 1512. (Allmahliges Auf- hören des Faustrechts und der Vehmgerichte.) Maximilian f 1519. Deutsche Erfindungen. — Das Schieß- pulver. — Seine Erfindung wird dem D arthold Schwarz zugeschrieben, zu Freiburg 1290. Im Jahre 1581 zuerst Handbüchsen erwähnt, und 1400 find die Kanonen all- gemein. \» Gänzliche Veränderung des Kriegswesens. Sinken des Ritterthums, Verbreitung der Lanzknechte und Sold- truppen. Die Buchdruckerkunst erfand Johann Gut ten - berg, geboren zu Mainz 1401. Von 1455 — 45 macht er zu Straßburg die ersten Versuche mit hölzernen, beweglichen Buchstaben, verbindet sich dann zu Mainz mit Faust und Peter Schösser, 1450. 1457 das erste Buch gedruckt. Guttenberg, der sein Vermögen aufgeopfert, muß sich von Faust trennen, und stirbt 1468 in Armuth. Seit 1462 wird von Mainz aus die Erfindung überall verbreitet.^ tz. 67. Die übrigen Länder Europens. Frankreich. — Philippiv., oder der Schöne, Ludwigs des Heiligen Enkel, veranlaßt durch Wegnahme von Guyenne einenkrieg mit England, 1285—1514. Er nimmt und verliert Flandern, und zieht D u rg u n d unter seine Lehns- hoheit. Der Papst Bvnifacius Vlll. mischt sich in den Streit; Philipp sagt sich von ihm los (Erste Reichsversamm- lung 1502), kommt in den Bann, nimmt ihn durch Nogaret gefangen. Bvnifacius Nachfolger, von Clemens V. (1505) an, müssen zu Avig non restdiren. (Vertilgung der Tempel-

2. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 93

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
93 großem bei Travemünde, zwei Meilen von Lübeck, wo die ankommenden Kauffahrer Anker werfen, ausladen (löschen) und die Waaren auf leichten Prahmen zur Stadt bringen. Bei Travemünde findet sich auch ein Seebad und ein Leucht- thurm. Das Gebiet der Stadt umfaßt 5 □ Meil. mit 50,000 luther. Einw., wovon 28,000 auf die Stadt selbst kommen. Freilich früher (1550) zählte Lübeck 100,000 Einw. und hatte einen so ausgezeichneten Welthandel, daß der jetzige nur ein Schatten von dem frühern ist. Lübeck war schon von 'Obo- triten erbaut, wurde aber später von östlichen Ansiedlern neu gegründet und durch viele Vorrechte von Heinrich dem Löwen bedacht. Im 13. Jahrh, erhielt es durch die Hohenstaufen Friedrich Rothbart und Friedrich Ii. Reichsfreiheit, wurde Reichsstadt, nahm an Größe und Macht sehr zu und der Sieg über die Dänen bei Bornhövede (1227) sicherte dem nordischen Carthago seine Unabhängigkeit. Die Bürgermeister der Stadt, welche das Ganze des Hansebundes leiteten, glänzten oft als Heerführer der Heere wie der Flotten. So z. B. erfochten 1234 die von Alexander von Soltwedel angeführten Lübecker einen Sieg über die Dänen und eroberten 1249 Kopenhagen. Gleiches geschah unter Bruno von Warendorp, wodurch der Dänenkönig Woldemar 1370 zum Frieden von Stralsund gezwungen wurde. Die Stadt, welche mit zahlreichen Thür- men geziert ist, liegt auf einem breiten von der Trave und einem Nebenflüsse derselben, der Wackenitz, bespülten Hügel- rücken. Ihre Bauart ist alterthümlich und hat zum großen Theil massive Häuser. Merkwürdig ist das alterthümliche Rathhaus, aber sein alter Hanse-Saal, das schöne Denkmal glänzender Vergangenheit, wo oft die Gesandten von Köni- gen um die Freundschaft der mächtigen Hanse sich bewarben, ist wegen Baufälligkeit eingegangen. Bedeutend ist die Kir- che St. Marien, die erste Sehenswürdigkeit Lübecks, welche eine künstliche Uhr, einen Todtentanz und den Leichnam Bru- no's von Warendorp enthält. Sie ist eine der schönsten und größten Kirchen Deutschlands. Aus Lübeck stammen der be- rühmte Maler Overbeck, der Raphael Lübecks, so wie der bekannte Mosheim. Der Senat besteht aus vier Bürger- meistern und 16 Rathsverwandten, die Bürgerschaft aus 12 Collegien, deren jedes eine Stimme hat. Die freie Hansestadt Hamburg. Hamburg kommt in Europa nach London, Liverpool und Amsterdam sogleich als die 4te bedeutendste Handels- stadt, in Deutschland aber ist sie die erste. Ihr Gebiet um- faßt 5 flj Meilen mit 190,000 luth. Einw., wovon 140,000 Einw. auf die Stadt selbst kommen. Sie liegt gegenüber

3. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 202

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
202 während ein Junge, der früher in seinen Diensten gestanden hatte, auf der Pfeife zum Tode vorspielte. Metzler im „Götz von Berlichingen" von Goethe erzählt: „Darnach führ- ten wir heraus den Helfenstein, den Eltershofen, an die 13 von Adel, zusammen 80. Herausgeführt auf die Ebene ge- gen Heilbronn. Das war ein Jubiliren und Tumultuiren von den Unsrigen, wie die lange Reih arme reiche Sünder daher- zog, einander anstarrten, und Erd und Himmel! Umringt waren sie, ehe sie sich's versahen, und alle mit Spießen nie- dergestochen." An der badenschen Grenze unweit Zaxtfeld, zwischen Kocher, Zaxt, Neckar liegt das 1818 neuangelegte, nicht unbedeutende Salzwerk Friedrichshall. Im Iaxtkreise liegt Oehringen mit ziemlich 5000 Einw., die größte Stadt der Fürsten von Hohenlohe, wel- che in sechs Linien über 30 □ Meilen besitzen. Das Für- stenthum Hohenlohe ist einer der schönsten Edelsteine in Wirtembergs Krone. Es ist ein schönes Hügelland mit ma- lerischen Thälern, mit stundenlangen Weinbergen auf der . Sommer-, auf der Wintcrseite mit fruchtbaren Feldern und * auf den Höhen mit herrlichen Waldungen. Das Haus Ho- henlohe hat ausgezeichnete Männer aufzuweisen. Ein an- derer Fürst von Hohenlohe residirt zu Kupferzell, wo K. Julius Weber>aus Langenburg seine „Briefe eines durch Deutschland Reisenden" bearbeitete und 1832 ch. Außer den mediatisirten Fürsten von Hohenlohe sind auch die Fürsten von Wald bürg und der Fürst von Thurn und Taxis als solche zu erwähnen, welche im Wirtember- gischcn ihre Besitzungen haben. Der letztere, begüterte Fürst hat auch noch viele Güter in andern Ländern. Dieses Für- stenhaus hatte im Reiche das „Reichspostmeister-Amt", und verwaltet noch heutigen Tags in mehrcrn Bundesstaaten das Postwesen. Zu Iaxthausen kann man die alte, noch be- wohnte Burg von Gistz v. Berlichingen sehen, seine Eisen- hand, und sein Grabmal in der schönen Kirche zu Schönthal. Das Dorf Iaxtstädt war die Wiege von Schlözer, wie Dürrenzimmern die Eichhorns. Beide waren Prediger- föhne. Die berühmt gewesene Reichsstadt Hall (Schwäbisch- Hall) liegt am Kocher mit 7000 Einw. und einer berühm- ten Saline, die schon im I. 889 im-Gange war und jährlich 95,000 Ent. liefert. Hall haben seine „Häller" (Heller), die zuerst hier geprägt wurden, berühmt gemacht. Das Rathhaus ünd die hochlicgende Michaeliskirche sind ansehnliche Gebäude. Bon allen Thälern Hohenlohe's verdient das Tauberthal die Palme, es ist ein wahrer Garten. Daselbst liegt Mer- gentheim, weiland die Residenz des „Hoch- und Deutsch- meisters" und Sitz des deutschen Ordens, seitdem er Preußen

4. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 223

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
223 so wie über das damalige Aussehen von Frankfurt gibt Goethe Bericht in „Wahrheit und Dichtung." Das ganze, äußerst zerstückelte, in neun getrennte Theile zerfallende Ge- biet der Stadt beträgt etwa 2 Meilen mit 70,000 Einw., wovon die Stadt selbst an 60,000 Einw. mit 6000 Juden, die sonst abgesondert wohnen mußten, zählen mag. Der größte Theil der Stadt liegt am rechten Mainufer und ist durch eine schöne steinerne, 380 Schritt lange Brücke, die mit Karls des Gr. Standbild geschmückt ist, mit der Vorstadt Sachsen- hausen auf dem linken Mainufer verbunden. Die ehemaligen Festungswerke sind abgetragen, die alten finstern Walle und Thore sind verschwunden, und theils in schöne Spaziergänge und Anlagen, theils in Straßen verwandelt worden. Die Stadt, zu welcher von allen Seiten Kunststraßen führen, ist von geschmackvollen Gartenanlagen und reichen Kornfluren um- geben. Das Stadtgebiet mit seinen Dörfern ist, den Frank- furter Wald abgerechnet, wie ein großer Garten. Das In- nere der Stadt ist eng und winklich gebaut, an krummen und schmalen Straßen fehlt es nicht. Doch sie hat auch schöne Straßen, wie die breite, schöne Zeil, die neue Mainzer-Stra- ße, den Untermain- O^uai, die schöne Aussicht am Mainufer. Auch der große Platz am Schauspielhause, an der Haupt- wache und der Roßmarkt sind ansehnlich. Unter den Gebäu- den zeichnet sich der wegen seines Alters merkwürdige Rö- mer (Rathhaus) aus. Er besteht aus drei altfränkischen Gie- belhäusern, ist von außen unansehnlich, inwendig höchst ver- worren (labyrinthisch) und verwickelt gebaut. In ihm ist das große und höchst einfache Sessionszimmer des Rathes zu mer- ken, an dessen mittelster Wand man die kurze Inschrift las: E i ii e s Mannes Rede Ist keines Marines Rede, Alan soll sie bill-.g hören Beede. Merkwürdiger ist der Kaisersaal, welcher mit den Brustbil- dern der sämmtlichen Kaiser in Nischen von Konrad 1. bis auf Franz geschmückt ist. Die ältern Bildniffe sind nach Münzen und Medaillen gemalt, mit Karl V. erst fangen sie an wirkliche Bildnisse zu sein. Nachdem die Kaiser im Dome (Bartholomäus-Kirche) erkürt und gekrönt waren, wurde daselbst das Krönungsmahl gehalten. Während dem Kaiser von Reichsgrafen aufgetragen wurde, verrichteten die Kurfürsten durch Gesandte ihre Erzämter, und es schenkte der Böhme des perlenden Weins u. s. f. Im Dome findet sich außer andern Denkmälern noch die kleine Kapelle, in wel- cher tie Kurfürsten ihre Versammlung (Conclave) zur Kaiser- wahl hielten. Daselbst ist auch das Grabmal des braven, von Freund und Feinden geschätzten Kaisers Günther von

5. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 288

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
288 versität, woran der hochgeachtete Mich. Seiler lehrte, an München verloren. Unter den Kirchen ist die Martinskirche mit einem schönen, 454' hohen Thurme die merkwürdigste. Hoch über der Stadt liegt das Bergschloß Trausnitz. Die schöne Stadt Straubing an der Donau zählt 8000 Einw. Sie ist die Geburtsstgtte von Frauenhofer (S.284). Die Stadt war im Mittelalter der Sitz einer baierischen Herzogs- linie. Daselbst wurde 1436 auf Befehl des Herzogs Ernst von Baiern von der Donaubrücke die bürgerliche Augsburgeriü Agnes Bernauer, die rechtmäßige Gemahlin vom Prinzen Albrecht, hinabgestürzt. Auf dem St. Peterskirchhof ist das Grab der Agnes Bernauer. Zu bemerken sind der schöne, helle Dom, die Carmeliterkrrche nut dein trefflichen Grabmale Herzog Albrechts. Straubingens Umgegend ist sehr kornreich, weshalb die Stadt starken Getreibehandel treibt. Kelheim an der Mündung der Altmühl in die Donau (S. 263). Oberhalb der Stadt, wo hohe Felsen mit schwarzem Nadel- holze besetzt die Donau einengen, liegt in wildschöner schauer- licher Einsamkeit das älteste Kloster Baierns, Welten bürg. Oberpfalz und Negensburg. Diese Provinz ist ein völliges Hügelland von 900 — 1300' mit reicher Teichbildung. Don den Gebirgen sind der Baier- und Böhmerwalb, das Fichtelgebirge, der fränkische Landrücken zu erwähnen. In ihr liegt Negensburg (S. 264) am rechten Ufer der Donau mrt 22,000 Einw. Sie ist eine der ältesten Städte Deutsch- lands, daher alterthümlich gebaut und finster, aber eine der schönsten Perlen in Baierns Krone. Sie war anfangs Baierns Hauptstadt und Sitz der baierischen Herzöge, dann seit dem I4ten Jahrh, freie Neichsstadt und zuletzt seit 1668 — 1806 beständiger Sitz des „Reichstags." Die Neichsftände berath- schlagten unter dem Vorsitze eines kaiserlichen Commiffars in drei von einander getrennten Collegien. Das erste und vor- nehmste Collegium war das der Kurfürsten, welche den römi- schen Kaiser zu „küren" (wählen) hatten. Gleich den Gaben des heiligen Geistes waren nach der 1356 erschienenen goldenen Bulle sieben vorhanden, nämlich drei geistliche (die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier) und vier weltliche (die Kurfür- sten von der Pfalz, von Böhmen, Sachsen, Brandenburg). Im 17.. Jahrh, kamen noch Baiern und Hannover dazu. Das » zweite Collegium war das „Reichsfürstliche", was aus geistli- chen Fürsten, Erzbischöfen, Bischöfen, gefürsteten Aebten, aus weltlichen Fürsten verschiedenen Ranges, zusammen über 90, bestand. Don diesen hatte Jeder eine besondere, d. h. Diril- stimme. Während die andern nicht gefürsteten geistlichen Rcichs- stände, welche in die schwäbische und rheinische Bank (Curie) zerfielen, zusammen nur zwei Stimmen (Curiatstimmen) hatten.

6. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 209

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
209 Mainz gehörte vom 13—15ten Jahrh, zu den freien Städten. Innerer Zwist hinderte es, daß sie kaiserlich freie Reichsstadt wurde. Und es gelang dem Erzbischöfe Adolf aus dem Hause Nassau die Stadt durch Verrath 1462 sich zu unter- werfen. Won da an blieb sie Sitz des ersten geistlichen Für- sten Deutschlands, bis sie hessisch wurde. Die 1477 gestiftete Universität wurde 1798 von den Franzosen aufgehoben. Der Apostel der Deutschen, der heilige Bonifacius war hier der erste Erzbischof. Unter den Bischöfen ist auch Wille- gis (977 — 1011) berühmt. Aber Es sahn am Thum zu Mainz die adeligen Herrn Den Willegis zum Bischof nicht allerwege gern. — Oberhalb Mainz liegen die durch ihre Weine bekannten Ort- schaften Laubenheim, Nierstein, Bodenheim u. a. Oppenheim am Rheine liegt auf unebenem Abhange der Hügel, die von der Hardt wellenförmig abstreifen und hier den Strom berühren, mit den Ruinen der alten Burg Lands- kron und mit denen der schönen im Stile des 13ten Jahrh, erbauten „Katharinenkirche." Vom hohen Chore stehen noch die fensterlosen Mauern, das Dach fehlt, und im Innern wuchert dichtes Gras. Diese Ruine, wie das Heidelberger Schloß und die Liebfrauenkirche bei Worms sind traurige Er- innerungszeichen an das Jahr 1689, an die unmenschliche Zerstörungssucht der Franzosen und an den Hochmuth Lud- wigs Xiv. Hier soll Luther sein Lied „eine feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben. Worms, fünf Stunden vom Donnersberge am linken Rheinufer, war sonst eine sehr / bevölkerte Reichsstadt und ist eine der ältesten. Jetzt zählt sie etwas über 9000 Einw. Sie hat einen ehrwürdigen schö- nen Dom und außerhalb der Stadt am Rheine die „Lieb- frauenkirche." Dicht daran wächst die berühmte Weinsorte „Liebfrauenmilch." Biel saft'ge Trauben schwellen ringsher um Worms am Rhein, „Milch unsrer lieben Frauen", so heißt dort jener Wein. — Im Jahre 613 wohnte hier in der königl. Burg die berühmte Brunehild, Siegberts Wittwe. Worms erinnert auch an Karl den Gr., welcher hier den Krieg gegen die Sachsen beschloß, an Heinrich Iv., welcher daselbst Papst Gre- gor Vii. durch die deutschen Bischöfe absetzen ließ. Denk- würdig ist der hier gehaltene Reichstag von 1495, wo der „ewige Friede" und das „Reichskammergericht" beschlossen wurde. Zur Gruft sank Kaiser Friedrich (Hl.). Gott geb' ihm sanfte Ruh'. Max faßt sein gülden Scepter; ri, Sonnenaar, Glück zu! Zu Worms nun hielt er Reichstag; auf, Fürstenschaar, herbei. Zu rathen und zu fördern, daß Recht und Licht gedeih''. 14 '

7. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 222

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
222 „die ‘bret Todtenlachen im Jtzgrunde" versetzt in die Nähe von Kioburg. Bet Koburg in dem Thale Kein Wässerlein mag munden Weiß i h drei Lachen steh'», Hinein, und keinen Grund Die ich bei'm schönsten Strahle Kann man darin ergründen. Des Ta.gs nie hell geseh'n. Sie geh'» von Mund zu Mund. — Die freie Stadt Frankfurt. Diese deutsche Bundesstadt gehört zu den ältesten Städ- ten in Deutschland und war ein uralter Uebergangsort (Furt) der Franken über den Main, woher auch der Name seinen Ursprung haben soll. Die besten seiner Helden, sie lagen in Sachsen todt. Da flöhe Karolus Biaguus, der Kaiser in großer Noth. „Laßt eine Furt aussuchen, längshin am schönen Main!" ,,O weh, da liegt ein Nebel, der Feind ist hinterdrein!" Nun betet' Kaiser Karol ans Knieen an seinem Speer, Da theilte sich der Nebel, eine Hirschkuh ging daher. Die führte ihre Jungen hinüber zum andern Strand, «So machte Gott den Franken die rechte Furt bekannt. Da schlug der Kaiser Karol mit seinem Speer den Sand: .„Die Stätte sei hinfüro der Franken Furt genannt!" Die Stadt verdankt Karl dem Großen, sowie Ludwig dem Frommen ihre Bedeutung; denn diese thaten viel für sie und resid'irten oft daselbst. Wurde nicht hier schon im Jahre 764 unter dem Vorsitze Karls des Gr. eine Kirchenversammlung gehalten, erbaute nicht der Kaiser Ludwig d. Deutsche einen Palast, welcher Römer genannt wurde? Der Wohlstand der Stadt vermehrte und vergrößerte sich von Jahr zu Jahr, so daß am Ende des 14ten Jahrh, die über dem Maine drüben liegende Vorstadt Sachsenhausen mit in die Befestigungen der Stadt gezogen wurde. Im 13ten Jahrh, aber war Frank- furt schon Reichsstadt, nach der goldenen Bulle, einem 1356 erschienenen, von Karl Iv. gegebenen Reichsgesetze, was noch daselbst gezeigt wird, Wahlstadt und später der deutschen Kaiser Krönungsstadt. Im Jahre 1806 wurde sie dem Fürsten Primas des Rheinbundes, Karl Theodor v. Dal- berg, als Großherzog von Frankfurt, übergeben. Erst nach den Napoleonischen Stürmen (1814) erhielt sie ihre Freiheit wieder. Seitdem ist sie zum beständigen Sitz der „Central- Bundes - Commission" bestimmt. Der Senat übt die vollzie- hende Gewalt mit zwei von ihm jährlich gewählten Bürger- meistern an der Spitze. Frankfurt ist eine der ersten Han- delsstädte Deutschlands, groß ist der Verkehr zu den beiden Messen. Besonders wichtig ist der Handel mit Rhein- und französischen Weinen. Ueber die alten sonstigen Feierlichkeiten bei den Messen, über das Geleite, über das „Pfeifergericht",

8. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 322

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
322 sers von Oestreich vertrat der „Palatinus." . Den Reichstag, welcher alle drei Jahre berufen wird, bildeten die Magnaten- tafel (Prälaten und der hohe Adel) und die Deputirtcntafel (Abgesandte des niedern Adels und der 49 sogenannten kö- niglichen Freistädte). Diese Stände (etwa 600) erschienen bei ihren Verhandlungen bewaffnet, hatten aus Gesetzgebung und Besteuerung den größten Einfluß. Die Geschäftssprache war meist die lateinische. Die raschen, feurigen Ungarn haben stets auf ihre Rechte und Rationalität eifrig gehalten, haben aber auch Gut und Blut für das Kaiserhaus geopfert. Denn als Maria Theresia überall bedrängt mit ihrem kleinen Jo- seph auf dem Arme in die Versammlung der Magnaten trat, da gelobten dieselben ihr heilige Treue, und haben sie auch gehalten. In Folge des 1849 ausgebrochenen Ausstandes der Magyaren, welcher von Oestreich nur durch russische Hilfe ge- dämpft werden konnte, hat Ungarn viel erlitten und ist vieler tüchtigen Kräfte verlustig gegangen (Kossuth, Bem u. A.). Ungarn ist ein großes, weitläuftiges Kesselland, dessen Hauptströme Donau und Theiß, Drau und Sau find. Ungarn führt daher auch diese vier Flüsse in seinem Wappen. Außerdem sind etwa noch March, Waag, Gran, Raab, Maros und Temes zu erwähnen. Die bedeutendsten Seeen sind der Platten- und Neusiedler-See. Donau und Theiß haben drei Thore in das Keffelland gebrochen, zwischen welchen die äußere Geschichte Ungarns spielt. Durch das Theißthor im O. kamen die Hunnen und später die Ungarn herein und eroberten das Land. Durch das Donauthor bei Belgrad zog der römische Adler, später der Halbmond mit den ungestümen Zanitscharen herein, verbreitete sich über die ungarischen Viehtriften, brachte Pest und Türkenherrschaft. Durch dieses Türken- oder serbische Thor zogen aber auch Ungarn wie Oestrcicher gegen die Pforte zum Streite aus. Um diesen Punkt drehen sich die Kämpfe Ungarns mit der Türkei, weshalb sich daselbst Schlachtfelder an Schlachtfelder reihen, auf welchen unsägliches Blut vergossen wurde. Durch das deutsche Donauthor bei Presburg ritten die Hunnen, Attila an der Spitze, zogen die wilden Schaaren der Ma- gyaren, sowie die Ianitscharen nach Deutschland hinaus, um es zu plündern. Durch dieses Thor zogen aber auch die Völker des Westens nach Ungarn herein, um die räuberischen und herumziehenden Horden zu seßhaften Bürgern zu machen. Durch .dieses Thor pilgerten auch die Kreuzfahrer, um zum heiligen Lande zu wallfahrten; durch dieses Thor kam den Un- garn deutsches Wesen, Bildung und Städtebau. Im March- felde, wie in den von der Raab durchflossenen Flächen liegen unzählige ungarisch-deutsche Schlachtfelder und Kampfgefilde.

9. Die Weltgeschichte in Uebersichten und Schilderungen der wichtigsten Begebenheiten vom Wiener Congreß bis zur Wiederherstellung des deutschen Kaiserreichs - S. 56

1874 - Jena : Costenoble
— 56 - dadurch an sich zu fesseln, mischte es sich rücksichtslos in die Angelegenheiten der asiatischen Staaten, eroberte, bestrafte die Vertheidiger des Vaterlands als Rebellen und zwang durch Krieg den Kaiser von China, das geistabtödtende Opium verkaufen zu lassen, weil England dabei 150 Mill. Thaler verdiente. Durch List, Ränke und Gewalt hatte sich die ostindische Compagnie in den Besitz von Indien gesetzt, Fürsten entthront oder zu Vasallen gemacht, bis 1826 in Hinterindien Birma und Siam an sich gebracht. Unter der englischen Herrschaft verarmten die Hindus, aber die Gouverneure und ihre Beamten wurden in wenig Jahren zu Millionären. Der arme Adel suchte Stellen in Indien, um Reichthum zu erwerben. Die Compagnie mußte an 160,000 Mann Soldaten unterhalten, Unterschleife kamen im Großen und Kleinen vor, die Verwaltung kostete mehr, als sie einbrachte, die Gesellschaft machte bankerott und übergab ihre Besitzungen dem Staate, welcher die Insel Ceilon der Krone schenkte als Privatbesitz. Zunächst machten Persien und Afghanistan den Engländern Sorge, weil Rußland dieselben bedrohte, den Persern bereits Grenzprovinzen entrissen hatte und sich über Afghanistan den Weg nach Indien offen halten wollte. England trieb den Perserkönig wiederholt zum Kriege gegen Rußland, aber als es mit Rußland gegen Napoleon focht, opferte es Persien, welches Da-ghestan abgeben mußte (1814), der Krieg von 1826-28 kostete Eriwan und andres Land, und nun sah Persien ein, daß auf England kein Verlaß sei, und suchte Rußlands Freundschaft. Als Mohammed Mirza (1834) König ward nach dem Tode des Abbas Mirza gegen Erbfolge und Herkommen, so hatte er dies Rußland zu verdanken, welches den jungen König zum Kriege gegen Herat aufreizte (1837). Aber die Stadt Herat widerstand einer langen Belagerung, an welcher auch Russen Theil nahmen, da Engländer es vertheidigten; Palmerston drohte mit einer Kriegserklärung an Persien, und der Schah mußte von Herat abziehn (1838). Die Fürsten der Staaten Afghanistans befehdeten einander, namentlich suchte Ruudschid Singh, ein Fürst des Peudschab, dem Dost Mo-hamed von Kabul Land zu entreißen, unterstützte den flüchtigen Afghanen Schudschah, dem auch die Engländer beistanden, der aber geschlagen wieder nach Indien floh, worauf sich Dost Mo-hamed den Russen anschloß. Endlich mischte sich England offen ein und führte den Schudschah gewaltsam nach Kabul (1838), den Dost dagegen gefangen nach Indien. Da der Feldzug Rußlands gegen Chiwa mißlang (1839), so gewann England dort Einfluß, doch wurden seine Gesandten nach Bochara verhaftet und umgebracht, und Rundschid's Nachfolger ward der Engländer überdrüssig. Wegen Handelsvortheile gerieth England in Kanton mit
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